Fachbereich
Pneumologie

Lungen- und Bronchialheilkunde

Bronchoskopie / Endoskopie
©

Bronchoskopie / Endoskopie

Die weltweit erste Bronchoskopie (Spiegelung der Atemwege) führte 1897 Gustav Killian an der Freiburger HNO-Klinik mit einem starren Endoskop durch: er entfernte hierbei einen verschluckten Fremdkörper. Für diesen Eingriff hat Killian ein damals schon gebräuchliches sogenanntes ‚von Mikulicz-Rosenthalsches‘ Ösophagoskop umfunktioniert. Erst nach zwei weiteren geglückten Fremdkörperextraktionen trat Killian selbst mit seiner Erfindung an die Öffentlichkeit. Diese wurde von der Fachwelt begeistert aufgenommen, da nun erstmals die Möglichkeit bestand, den in der Hälfte der Fälle tödlichen Verlauf einer Fremdkörperaspiration abzuwenden.

Mit der technischen Verbesserung des Eingriffs und der Entwicklung neuer, leicht anwendbarer Instrumentarien wurde die Methode einfacher und sicherer gestaltet, so dass diese rasch an Verbreitung gewann. Innerhalb kürzester Zeit kam es zu einem Anstieg erfolgreicher Entfernungen von Fremdkörpern und damit zu einem deutlichen Absinken der Mortalität.


Mit der Entwicklung des flexiblen Bronchoskopes 1966 durch den japanischen Thoraxchirurgen Shigeto Ikeda  wurde seither die Bronchoskopie weltweit in ungeahntem Maße verbreitet. Die Einfachheit des Arbeitens mit dem optischen Fiberendoskop hat zum breiten Einsatz dieser komplikationsarmen Untersuchungstechnik geführt. 

Eine technische Weiterentwicklung im Bereich der Optik stellen  seit den 1990er Jahren moderne Videobronchoskope mit hochauflösenden digitalen Kamerachips dar, die die optischen Glasfasersysteme zunehmend ersetzen oder ergänzen. So kann der Untersucher heute über einen Bildschirm ein deutlich vergrößertes, hochauflösendes Bild von der Untersuchung erhalten.

Die flexible Bronchoskopie hat heute eine zentrale Bedeutung für die Diagnostik von Krankheiten der Atemorgane. Die Untersuchung ist nicht schmerzhaft und erfolgt unter lokaler Betäubung mit leichter Sedierung, also einem Schlafmittel, so dass der Patient selbst in der Regel nichts wahrnimmt. Für bestimmte Indikationen ist nach wie vor eine Bronchoskopie mit starrem Instrument (ähnlich einem Metallrohr) erforderlich. Diese Untersuchung erfolgt in Vollnarkose, in Mitanwesenheit eines Narkosearztes.

 

Unsere Endoskopieabteilung bietet folgende Untersuchungs- und Therapiemöglichkeiten an:
  • Bronchoskopie in flexibler und starrer Technik 
  • Bronchiallavage für mikrobiologische und zytologische Diagnostik
  • Bronchoalveoläre Lavage (BAL): Differentialzytologie, fettspeichernde Makrophagen
  • Transbronchiale Lungenbiopsie unter Röntgendurchleuchtung
  • Endobronchialer Ultraschall (EBUS)
  • EBUS-TBNA - Technologie (transbronchiale Nadelaspiration)
  • Kryosonde
  • Argonplasma-Beamer-Koagulation 
  • Diagnostische und therapeutische Pleurapunktionen 
  • Thoraxdrainagen
  • Transthorakale Lungenstanzbiopsien (Ultraschall- und CT-gesteuert) 
  • Internistische Thorakoskopien in Lokalanästhesie
  • Pleurodese - Behandlungen
  • Zwerchfelldurchleuchtung (C-Bogen)
  • Gastroskopie
  • Rekto-/Coloskopien
  • transösophageale Echokardiographie (TEE)